Atelier Almut Laux
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Gemeinsame Projekte mit Sarah Rose

Örtchen mit Stil – Gestaltung der Schultoiletten 


„Normalerweise lädt ein Toilettenbesuch nicht gerade zu großer Vorfreude ein, geschweige denn, dass man erwarten würde, dort mit Kunst konfrontiert zu werden. Genau dies erwartet einen aber seit Anfang des Schuljahres, wenn man im Unterstufenbereich das „Stille Örtchen“ aufsucht. Unter Anleitung der gelernten Mosaikkünstlerin Sarah Rose haben die SchülerInnen der Klassen 1-4 im vergangenen Sommer eine Neugestaltung vorgenommen. Die Mutter zweier Kinder an unserer Schule wurde dabei von der Mosaizistin Almut Laux aus Ahaus unterstützt. Sarah Rose führt die Besonderheit von Mosaiken an, deren Technik darin besteht, aus beliebigen zurechtgeschnittenen Fragmenten etwas Neues zu gestalten. 

Sie erklärt: „Mosaike erwecken Bewunderung und reizen zur Nachahmung. Sie werden schon seit dem 4. Jahrtausend vor Christus im öffentlichen, wie im häuslichen Bereich angewandt, denn sie sind praktisch, schön, dauerhaft, magisch und beeindruckend zugleich.“ Bevor die UnterstufenschülerInnen ihre Kreativität ausleben konnten, wurden in Holland Fliesen aus einer reichen Farbpalette für den Innenbereich ausgesucht und gekauft. Die Kinder schlugen sie in der Schule dann mit einem Hammer klein und sortierten sie nach Farben. Über zwei Wochen haben sie sie danach im Hauptunterricht individuell zu eigenen kleinen Mosaiken auf Netze zusammengelegt. „Dazu gab es reine Jungen- bzw. Mädchentische, denn die Farben sollten für die Jungentoiletten grün/blau, und gelb/orange/rot für die Mädchen gehalten werden. Im Weiteren wurden mit einem Pinsel die Fliesenstücke mit Leim bestrichen, bevor sie auf zugeschnittene runde Netze geklebt wurden,“ beschreibt Sarah Rose die Arbeit, die allerdings zu dem Zeitpunkt noch lange nicht zu Ende war. Denn die Mosaike mussten noch an die Wände gebracht werden. 

Für die Zwischenräume bedurfte es weißer Fliesen und die Einzelteile wurden wie ein Puzzle dazwischen zusammengesetzt, wobei immer auf die richtige Fugenbreite geachtet werden musste. Sozusagen in Wechselschicht, immer nur ca. 15 Minuten durften die Kinder an der Wand werkeln, damit auch alle an die Reihe kommen konnten. 

Am Ende wurden die mehr als 160 Mosaike verfugt, geputzt und poliert. Wer nicht bis zum nächsten Toilettengang warten möchte oder dem Unterstufenalter entwachsen ist, kann sich schon mal hier auf den Fotos ein Bild von der Gestaltungskraft der kleinen Künstler machen.

(A. Vogelgesang, 293. Mittwochsbrief – 15.02.2017,
www.waldorfschule-duesseldorf.de)

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